Über die Suche nach Übergängen …

19 Jun, 2022 | Experten, News

Mit Pädagogin & Unternehmerin Antje Müller arbeiten wir von Liz & Lou schon seit über 2 Jahren zusammen. In jeder Ausgabe überrascht sie uns mit einem neuen, sehr spannenden Thema. Dieses Mal spricht sie über Übergänge und hat zur Einleitung tolle Zeilen gefunden:

Ich möchte es lernen…
Dir Halt zu geben, dich aber nicht zu zwingen.
Dir Stütze sein, dich aber nicht hemmen.
Dir Hilfe sein, dich aber nicht abhängig machen.
Dir nahe sein, dich aber nicht erdrücken.
Dir Raum geben, dich aber nicht alleine lassen.
Dir Geborgenheit geben, dich aber nicht festhalten.
Ich möchte lernen, für dich da zu sein –
nur so können wir beide wachsen.
(M. Feigenwinter/ A. Krenz)

 

Ein fester Bestandteil im Leben der Menschen ist es, Übergänge in neue Lebensabschnitte zu haben. Diese stellen uns vor immer neue Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben.

Ein Übergang bedeutet die Zeit zwischen zwei Entwicklungsphasen. Sie markieren sowohl die Phase der Trennung als auch die des Neubeginns und sind von unterschiedlichen Gefühlen begleitet wie Stolz und Freude, aber auch Ängste und Befürchtungen. Der Übergang ist kein zeitlich eng umgrenztes Ereignis, sondern ein längerfristiger Prozess. Wichtig ist, dass man darauf achtet, dem Kind für diesen Prozess so viel Zeit einzuräumen wie es benötigt und das Abstrakte für ein Kind begreifbar zu machen und bestmöglich zu unterstützen.

Die gute Nachricht: All das ist möglich. Es ist kein Hexenwerk und für alle von Euch machbar. Dazu gibt es am Schluss auch noch ein paar Beispiele für Euch die Euch die Umsetzung mit Leichtigkeit ermöglichen.

Veränderung der Rolle

Zur Rolle des Kindes in der Familie kommen mit Eintritt in eine neue Betreuungsform neue Rollenerwartungen  auf es zu.
Die Erwartungen an die Selbständigkeit und Selbsttätigkeit wachsen. Man schafft Bildungsräume und verhilft dem Kind sich immer unabhängiger vom Erwachsenen Kompetenzen anzueignen. Eigenständige Beobachtungen und Überlegungen, wie es sich verhalten soll und sich gegebenenfalls Hilfe und Unterstützung zu holen, werden immer umfangreicher.

„Hilf mir es selbst zu tun“ ist auch hier wieder unser Motto

Neue Beziehungen entstehen zu Kindern, zu neuen Bezugspersonen sowie dem neuen räumlichen Umfeld. Es bilden sich neue Freundschaften, die Bindung zu den neuen Bezugspersonen vertieft sich und schafft Sicherheit für das Kennenlernen des räumlich neuen Umfeldes. Dies bringt ebenfalls neue Herausforderungen mit sich. Dein Kind lernt neue Regeln kennen und muss sich an einen neuen Zeitrhythmus gewöhnen.

Achtsamkeit

Sehr wichtig ist es, dass man Kinder auf die neue Situation vorbereitet, so dass sie sich mit viel Vorfreude und Neugier auf das Neue einlassen können. Die Zeit, die du in die Suche von neuen optimalen Bildungsstätten für dein Kind steckst, solltest Du auch in die Vorbereitung deines Kindes auf diesen Übergang investieren.

Kinder erleben durch diese Vorbereitung auf etwas „NEUES“, dass sich für sie völlig neue Möglichkeiten der Entwicklung ergeben. Die kindliche Neugier kann man sich dafür wunderbar zunutze machen.

Die gemeinsame Vorbereitung auf etwas Neues kann so ein positives Ereignis für die ganze Familie sein. Begleite diesen Vorgang achtsam und mit großem Respekt. Dann wird dein Kind als aktiver Übergänger gesehen, dessen Bedürfnisse beachtet und auf dessen Befindlichkeiten Rücksicht genommen wird!

Für die Umsetzung habe ich hier noch ein paar Tipps die Ihr egal für welchen Neuen Lebensabschnitt anwenden könnt.

  1. Arbeite mit Bildern vom „Neuen“. Ich empfehle, ein Bild präsent zu platzieren, so dass es jeden Tag Gesprächsthema sein wird.
  2. Ihr wollt den bevorstehenden Übergang für eure Kleinen greifbarer machen? Übt die Wege zur neuen Bildungseinrichtung mit Spaziergängen am Wochenende oder plant regelmäßige Besuche.
  3. Gestaltet einen passenden Zeitstrahl, der  bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr ca. 4 Wochen vor der Veränderung anfängt. Wichtig: er muss für das Kind immer sichtbar sein.
  4. Besorge dir Bücher, die diese Situationen beschreiben. Bilderbücher betrachten oder vorlesen ist immer eine gute Sache, um etwas zu verinnerlichen.
  5. Kaufe etwas, das für den neuen Lebensabschnitt wichtig ist und vorher noch keinen Stellenwert hatte (z.B. einen Kindergartenrucksack, eine tolle Brotzeitdose, Schulranzen, der Füller). Das macht euer Kind stolz
  6. Feiert mit eurem Kind Abschied und lasst den letzten Tag in der Kinderkrippe oder dem Kindergarten zu etwas Besonderem werden. Auch dies kannst du es für alle möglichen Übergänge anwenden. Sei positiv und offen für etwas Neues und gib das an dein Kind weiter.

Sieh es als kleines Geschenk mit großer Wirkung!!

Solltet Ihr Fragen haben, dann bitte meldet Euch gern bei mir unter E- Mail: office@de-bambini.de oder via Instagram de_bambini ich freu mich sehr auf Eure Fragen, Euer Feedback und Eure Themenvorschläge über die Ihr schon immer mal etwas mehr wissen wolltet. Weitere Infos auf: www.casa-de-bambini.de

Alles, alles Liebe,

Eure Antje

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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