Trennung von Sparen und Konsum – Warum ist bei vielen am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig?

13 Mai, 2021 | Experten

Vielen Dank für Eure rege Teilnahme an der Instagram-Umfrage für unser Thema im aktuellen Heft. Ihr habt Euch mehr Infos zu der Trennung von Sparen & Konsum gewünscht. Das freut mich sehr, denn hinter diesem Thema steckt eine sehr kraftvolle Strategie.

Kennst Du das? Es ist der 20.igste eines Monats und Dein Girokonto ist leer. Genauso wie Dein Kühlschrank … also musst Du einkaufen gehen. Wenn es ganz blöd läuft, sind die Füße Deines Kindes auch schon wieder gewachsen, so dass schnellstmöglich neue Schuhe hermüssen. Und wir alle wissen, wie teuer eine neue Schuhgröße bei Kindern ist. Es müssen immer gleich mehrere Schuhe gekauft werden: Straßenschuhe, Hausschuhe, Gummistiefel, Sportschuhe, im Sommer Sandalen, im Winter Schneeschuhe. Puh! Doch wie bezahlst Du das alles? Die meisten nutzen für einen kurzfristigen Liquiditätsmangel ihren Dispokredit. Es kommt ja schließlich bald wieder Gehalt. Doch das ist auf Dauer nicht gut … denn die Zinsen beim Dispokredit sind verhältnismäßig teuer. Und viele rutschen über eine Abwärtsspirale immer weiter in den Dispo, bis das Konto irgendwann nicht mehr durch die Gehaltszahlung ausgeglichen werden kann.Besser ist es, Du kuckst Dir einmal intensiver Deine regelmäßigen Ausgaben an. Und dann machst Du etwas unfassbar schlaues … Du trennst Sparen von Konsum!

„Wie jetzt?“ wirst Du Dich vielleicht fragen. So einfach soll das gehen? Das ist die Lösung?

Manchmal liegt das Gute in den einfachen Dingen. Genauso ist es meiner Erfahrung nach mit dieser simplen Strategie.

Am besten klappt diese Trennung mit einem zwei-Konten-Modell. Dafür hast Du ein Konto, auf das ALLE Deine Einnahmen eingehen: Gehalt, Elterngeld, Kindergeld, bayerisches Familiengeld, Kapitaleinkünfte etc.

Von diesem Konto gehen ALLE fixen Ausgaben für Wohnen, Altersvorsorge, Sparen, Absicherung, Versicherungen, Telefon, Kreditraten, Rücklagen, Abos usw. runter. Wichtig ist es, dort auch alle Zahlungen zu vermerken, die nur 1x pro Jahr anfallen, wie z.B. die Kfz-Versicherung oder die Sondertilgung für die eigene Immobilie. Zu diesem Konto hast Du KEINE ec- oder Kreditkarte!

Ein zweites Konto dient Dir als Konsum-Konto. Auf dieses Konto überweist Du Dir jeden Monat einen festen Betrag, der Dir zum Konsumieren zur Verfügung steht. Dein Konsum-Budget solltest Du vorher gut erarbeiten, denn die flexiblen Ausgaben für Lebensmittel, Kleidung, Freizeitaktivitäten, Reisen (ja! Irgendwann werden wir wieder reisen!!), Kosmetik, auswärts-essen, Geschenke usw. variieren von Monat zu Monat. Zu diesem Konto hast Du eine ec- und/oder Kreditkarte.

Um einen guten Überblick über die flexiblen Ausgaben zu bekommen, empfehle ich, über einen Zeitraum von mindestens 3, besser 6 Monaten alle Ausgaben zu tracken. Wieviel gibst Du jeweils für die unterschiedlichen Dinge aus? Am besten schreibst Du Dir alles auf … ich nutze dafür regelmäßig mein Haushaltsbuch in Excel.

Für die meisten meiner Kunden ist das ein echter Game-Changer. Das Aufschreiben aller Ausgaben schärft das Bewusstsein und meine Kunden werden deutlich achtsamer mit ihren Finanzen. Wenn Du schwarz auf weiß siehst, WO genau Deine großen Kostenblöcke sind, verändert das automatisch Dein Zahlungsverhalten. Probier es mal aus … das ist wirklich spannend!

Idealerweise hörst Du natürlich nach 6 Monate nicht auf, alle Ausgaben zu erfassen. Aber selbst wenn Du danach aufhörst, hast Du schonmal einen guten Überblick und kannst Dich daran orientieren.

Gerne stelle ich Dir eine Vorlage für Dein Haushaltsbuch zur Verfügung. Schreib mir einfach an hallo@elternundgeld.de und ich schicke Dir die Vorlage per Mail zu.

Alles Liebe,

Deine Beatrice

B E A T R I C E  MITTLER
ehem. Vermögensver- walterin im Private Banking, Bankbetriebswirtin,Mama von zwei Kindern, seit 2011 selbständig als Vermögens- beraterin & Finanzcoach, Gründerin von “Eltern & Geld”

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