… Es ist zumindest der Weg, den Volvo gehen wird. Ab 2030 wird der schwedische Konzern ausschließlich Vollelektrische Autos anbieten. Unabhängig davon haben nahezu alle Hersteller in den letzten Jahren ihre Entwicklung auf dieses Thema konzentriert. Elektromobilität scheint der richtige Weg zu sein, auch wenn es immer wieder Gegenstimmen gibt. Eines ist sicher: Wir müssen weg von fossilen Brennstoffen, wir müssen die Emissionen, vor allem in den Großstädten, reduzieren.
– Wie kommt es zu Gegenstimmen?
Wegen der vielen Halbwahrheiten, die laut werden. Ein Beispiel: Immer wieder liest man, dass das Recyceln eines Auto-Akkus umwelttechnische Fragen aufwirft und Risiken birgt. Das ist grundsätzlich richtig. Aber wenn ein Akku irgendwann nicht mehr gut genug ist, um die Leistung in einem Auto abzurufen, gibt es für diesen Akku auch andere Einsatzmöglichkeiten. So dienen zum Beispiel im Fußballstadion von Ajax Amsterdam ausrangierte
Auto-Akkus als Notstromaggregate.
– Wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur in München aus?
Ziemlich gut! Stand Mitte 2021 gab es knapp 1 350 öffentliche Ladepunkte in der Stadt, Tendenz steigend. Pro 100 000 Einwohner sind das 89 öffentliche Ladesäulen, damit liegt München in Deutschland auf Platz 1.
– Wie entwickelt sich die Reichweite der elektrischen Modelle?
Unsere rein elektrischen Modelle C40 und XC40 haben aktuell eine Reichweite von gut 400 Kilometern laut WLTP-Messverfahren. Wir werden im nächsten Schritt Autos mit gut 600 Kilometern Reichweite auf den Markt bringen. Unsere Elektro-Schwestermarke Polestar spricht perspektivisch von 1 000 Kilometern Reichweite.
In der Regel sind die Einsatzgebiete innerstädtisch. Da sind 400 Kilometer natürlich viel und zusätzlich sind es ja auch genau die Innenstädte, in denen die Reduzierung der Emissionen am dringendsten nötig ist.
– Und wie sieht es mit längeren Strecken aus?
Klar, das ist natürlich eine Umstellung. Aber mit der Google Maps Navigation an Bord wird man auch hier intelligent mit Ladestopps ans Ziel geführt. Das Navi kennt alle Ladepunkte entlang der Route München – Hamburg und weiß auch, ob diese überhaupt frei sind. Dementsprechend wird die Route geplant. Wenn man an eine 150-kW-Schnellladestation kommt, hat man in 40 Minuten 80 % Akkukapazität geladen. Natürlich, 40 Minuten sind länger als ein normaler Tankstopp aktuell. Aber man muss ja keine 40 Minuten bleiben.
Wenn es in den Süden gehen soll, haben wir Anfang Februar zusammen mit Polestar an der A8 am Irschenberg einen Ladestop eröffnet. Hier ist das Laden für unsere Kunden kostenlos und in der Zwischenzeit kann man sich die Wartezeit mit einer „Fika“ – einer schwedischen Kaffeepause mit Zimtschnecke vertreiben – ebenfalls kostenlos.
– Wie sieht es aktuell mit der staatlichen Förderung aus?
Die Förderung von Plug-In-Hybrid und vollelektrischen Fahrzeugen ist bis Ende 2025 festgesetzt. Diese Förderung wird durch Gelder vom Staat und vom Hersteller an den Käufer weitergegeben – im Verhältnis 50/50. Mit der aktuellen „Innovationsprämie“ wurde der staatliche Anteil verdoppelt. Diese läuft, Stand März 2022, am 31.12.2022 aus. Hierbei
bekommen alle unsere vollelektrischen Fahrzeuge die größtmögliche Fördersumme von 9 000 Euro – 6 000 Euro vom Staat, 3 000 vom Hersteller.
Unser Experte & Interview-Partner Matthias Billmann, Niederlassungsleiter SVENSCAR GmbH
Wolfratshauser Straße 64, 82065 Baierbrunn
Weitere Infos auf instagram: @svenscar.de