Freispiel – in Kunst und Raum

17 Apr, 2023 | Lifestyle, News

Kreativität geht ganz einfach und braucht nicht viel.
Seit 4 Monaten besucht Liz „Die Schule der Phantasie”. Das ein Wahlfach an ihrer Schule, das von einer Künstlerin geleitet wird. Sie bietet ihren Schülern Sachen aus dem Alltag – Klorollen, Milchkartons, Stoffreste… – an, um daraus Kunstwerke zu erschaffen. Am Ende einer jeden Stunde erzählen die kleinen Künstler ihrer Lehrerin und den anderen Kindern, was ihr Werk darstellen soll und warum sie genau dieses gebaut haben.
Liz liebt diese zwei zusätzlichen Schulstunden und stellt ihre Kunst stolz in ihrem Zimmer aus. Als ich sie gefragt habe, warum „Die Schule der Phantasie” ihr so wichtig sei, meinte meine Erstklässlerin, sie würde sie noch ein wenig an ihre Zeit im Kindergarten erinnern, als alles noch nicht so streng, sondern viel freier gewesen sei. Und ja, sie hat Recht – dieses Wahlfach lässt die Kinder frei, lässt sie sich selbst sein. Es gibt keine Zwänge, kein Müssen. Es ist eine neue Form des freien Spiels, das Liz aus dem Kindergarten kennt. Spielen ohne vorgelegte Regeln oder Wege. Meist braucht es dazu nicht mal Spielzeug. Warum ist das so wichtig? Dazu habe ich auf www.hug-and-grow.de interessantes gefunden: Forschungen zeigen, dass durch freies Spielen und die damit aufgewendete Fantasie Vernetzung im Gehirn entstehen.

Wir Erwachsene können es uns so vorstellen: Wenn uns etwas wirklich interessiert und wir viel darüber wissen wollen, dann merken wir es uns auch. Wenn wir etwas wissen müssen, dass uns nicht interessiert, dann vergessen wir es schnell wieder. Und genau das fördert freies Spielen: Interesse und Wissbegierde. Neugierde, Entdeckergeist und spielerisch im eigenen Tempo neue Fähigkeiten lernen. Kinder schulen die Motorik, trauen sich Dinge auszuprobieren, haben vielleicht Erfolge und stärken so ihr Selbstbewusstsein. Zudem lädt freies Spielen zu mehr Bewegung ein. Etwas, dass wir alle viel zu wenig machen. Deshalb sind bei uns im Kinderzimmer auch die Stapelsteine, das Wonderwuzz-Modulsofa, die Sitzsäcke und der Platz unter oder auf dem Hochbett die beliebtesten Spielsachen/Spielorte. Es werden Höllen gebaut, auf einmal gibt es Rutschen im Zimmer oder der ganze Boden ist Lava und nur die Stapelsteine sind die sicheren Inseln.

Zugegeben, manchmal ist das Chaos im Zimmer nach dem freien Spiel groß und auch manche Werke haben es nicht immer nach Hause geschafft, weil sie etwas instabil waren, aber Liz war immer stolz auf ihre Kunst und auf ihre Parcours im Zimmer. Und im besten Fall nach dem Hindernislauf so müde, dass sie kurz danach eingeschlafen ist.

 

Beitragsbild: Unsplash

 

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